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Sicherheit im Einsatz
Sicherheit im Einsatz, Krems 24. März 2007



Nach knapp über dreieinhalb Stunden und ca 420 km sind wir, drei Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Spittal/Drau, in Krems an der Donau angekommen. Das Wetter – regnerisch.


Im Feuerwehrhaus der Feuerwehr Krems wurden wir von der Organisation der Fachtagung mit Unterlagen ausgestattet und zu einem Frühstück eingeladen, dass wir dankend angenommen haben.

Nach der Stärkung – pünktlich um 09:00 Uhr wurde die Fachtagung eröffnet, die, wie ich vorab bemerken darf, meinen bzw. unseren Erwartungen voll entsprochen hat.

Die Referenten, die ich teilweise als Buchautoren des ecomed Verlages kenne, waren ausgezeichnet und haben über Themen vorgetragen, die bei uns noch etwas im Hintertreffen sind oder aber als solche noch nicht als wichtige Themen erkannt werden.
Weiters haben sie Worte ausgesprochen, die bei uns Tabuthemen sind, aber in einigen Bereichen, so wie sie geschildert wurden, auch bei uns zutreffen.

Als erster Referent weist DI Ulrich Cimolino auf einsatzrelevante Abläufe im Atem-schutzeinsatz hin, deren Regelung schon über einige Jahre bei uns diskutiert werden, wo aber die Aufarbeitung dieser Punkte nur zögerlich geschieht.
Sicherlich, einige einsatzrelevante Abläufe sind vor allem bei uns in Kärnten nicht vergleichbar. So ist im Kommunikationsbereich die Auswahl der Funkfrequenzen, die zur Verfügung stehen, auf drei Frequenzen eingeschränkt und der Wunsch einer zusätzlichen Funkfrequenz für den Atemschutzeinsatz wird nicht stattgegeben.

Ein weiteres Thema – die Atemschutzüberwachung, ist auf Grund von neuen Atemschutzgeräten – 300 Bar Gerätetechnologie, die die theoretische Einsatzzeit verlängert, ein wichtiger Faktor für einen sicheren Atemschutzeinsatz. Vor allem ist es wichtig, für die Feuerwehren finanzierbare bzw. verlässliche der Atemsschutzüberwachung geeignete Systeme auszuwählen.

Der von Jürgen Ernst vorgetragene Part bzgl. der praktischen Ausbildung der Feuerwehrkameraden war sehr interessant. Vor allem die praxisbezogene und einsatzrealistische Möglichkeit sich auf Einsätze vorzubereiten, hat mich und meine Kameraden überzeugt. Wir werden von dieser Möglichkeit sicherlich demnächst Gebrauch machen und uns einer solchen Ausbildung unterziehen.
Wir haben mit unserer Feuerwehr in der Vergangenheit die Möglichkeit gehabt, Ausbildungen in der Landesfeuerwehrschule in Tirol - Telfs im Brandhaus und in einem Brandcontainer in unserem Abschnitt zu absolvieren. Wir waren uns aber einig, dass die Ausbildung, wie von Jürgen Ernst vorgestellt, eine sinnvolle Ergänzung der Ausbildung darstellt.

Die von Wolfgang Aspek vorgetragenen Unfallstatistiken und rechtlichen Hintergründe die UVA betreffend waren recht interessant. Nur leider – Statistiken aus dem Jahr 2002, gibt es keine Neuen oder hat der Referent zuwenig Zeit gehabt, diese auf den neuesten Stand zu überarbeiten.

Einer der Höhepunkte des Seminartages war meiner Meinung der Vortrag von Jan Südmersen. Seine Darstellung von Abläufen im Brandgeschehen haben die Anwesenden auf die Gefahren und vor allem auf die Erkennung dieser Gefahren hingewiesen.
Das Brandverhalten bzw. deren Auswirkungen im Einsatzfall werden bei uns in der Ausbildung noch nicht im erforderlichen Ausmaß vorgetragen. Vor allem müssten neue Erkenntnisse im Einsatzbereich weitergegeben werden. Viele Feuerwehrkameraden haben vor Jahren Lehrgänge absolviert, wo diese Einsatzerkenntnisse noch nicht bekannt waren bzw. noch nicht vorgetragen wurden. Es müssten Auffrischungsseminare angeboten werden, damit vor allem bei Führungslehrgängen, diese neuen Erkenntnisse weitergegeben werden.

Ich bin selbst seit 40 Jahren Mitglied einer Stützpunkt I Feuerwehr und habe eine relativ große Einsatzerfahrung. Die von Jan Südmersen dargestellten Szenarien der Rauchgasexplosion bzw. der Rauchdurchzündung sind das eine oder andere Mal vorgekommen. Heute ist mir bewusst, dass wir bei all diesen Einsätzen Glück gehabt haben, denn die vom Vortragenden angeführten Vorzeichen einer Esaklierung der Situation waren nicht bekannt oder wurden zumindest nicht so bewertet wie es erforderlich gewesen wäre.
Wir haben Glück gehabt, nur immer sich auf das Einsatzglück zu verlassen ist zuwenig. Daher sollte hier eine intensive Aufklärung der Feuerwehrkameraden erfolgen, um für solche Einsätze vorbereitet zu sein.

Der als Abschluss des Tages von Dr. Holger de Vries vorgetragene Part war hochinteressant und wurde humorvoll präsentiert. Etliche Punkte sind bei vielen Feuerwehren Diskussionsthema und haben durch seine Darstellung zusätzliche Überlegungen aufgeworfen.

Die von ihm in Frage gestellten Schnellangriffseinrichtungen bzw. das Hochdrucklöschverfahren sind auf Grund der Tatsache, dass die Fa. Rosenbauer ein Pionier in der Entwicklung im Aufbau dieses Löschverfahren ist, eine Österreichisch spezifische Sache, die ich nicht so abwertend sehe.
Bis jetzt hat sich diese Löschverfahren nach unseren Erfahrungen gut bewährt und viele Tanklöschfahrzeuge in Österreich sind mit dieser Einrichtung ausgerüstet.
Es gibt aber aus taktischen und vor allem personelle Gründe, Überlegungen, vor allem bei Bränden in mehrgeschossigen Bauten, bei Bränden in höheren Stockwerken, Schlauchtragekörbe in Verbindung mit Hohlstrahlrohren und Normaldruck zu verwenden.

Bezüglich der Bekleidung kann ich nur sagen, schöne Sachen gibt’s – nur es gibt Vorgaben von Seiten des jeweiligen Landesverbandes, was getragen werden darf und was nicht. Und sind wir uns ehrlich, wer hat vor dem Kauf von persönlicher Schutzausrüstung bzw. deren Auswahl einen Brandcontainer zum Testen der Bekleidung herangezogen?


Resümee diese Tages – hochinteressant und informativ. Dank an die Organisatoren bzw. Referenten dieses Seminartages. Ich würde mich freuen, wenn es wieder einmal eine Veranstaltung dieser Art geben würde.








Geschrieben von Franz Brunner – Feuerwehr Spittal an der Drau

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Publiziert am: 2007-03-26 (5228 mal gelesen)

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